Archive for March, 2006

Ansiedelung von Insekten auf dem Schulhof: eine Grundschulaktion mit der NAJU

Saturday, March 11th, 2006

Birgit Röttering von der Naturschutzjugend Oldenburg lud mich ein, mit ihr gemeinsam zwei Grundschulklassen der Grundschule Etzhorn zu besuchen. Die Donnerstags-AG dieser Schule bekam von der NAJU sowohl eine Nisthilfe für Wildbienen als auch einen Beobachtungsstein für Ameisen und andere Bodenlebewesen geschenkt.

Jetzt Anfang März ist eine gute Zeit, Nisthilfen für Wildbienen aufzustellen. Noch ist es ja kalt: der Frühling läßt dieses Jahr lange auf sich warten - aber bei einem Wetterumschwung kann es dann schnell gehen: die Wildbienen und andere potenzielle Besiedler von Nisthilfen kommen aus ihren Überwinterungsverstecken und suchen eine röhrenartige Struktur, um Nistkammern anzulegen.

Mehr über solche Arten kann man hier erfahren:

http://www.bienenhotel.de/

http://www.arthropods.de/

Auf der Bienenhotel-Seite wird auch das Bauen und Basteln verschiedener Nisthilfen beschrieben: aus Holz, in Lehm, oder, das ist das Unkomplizierteste: aus Pflanzenstängeln.

Das „Bienenhotel“, das wir der Schule überreichten, ist besonders für ganz Neugierige geeignet. Den hölzernen Teil (siehe Foto) kann man jederzeit herausnehmen: und die Niströhren sind aus Glas! So kann man hineinblicken und die Trennwände, Futtervorräte, Eier, Larven und Kokons der verschiedenen Arten betrachten.

So können die Kinder dann im Jahresverlauf die Besiedlung der Niströhren verfolgen.

Bienenhotel

Auch der Beobachtungsstein soll die Neugier der Schulkinder stillen. Es ist immer spannend, auf dem Boden liegende Steine oder Bretter umzudrehen und zu gucken, was darunter so lebt. Dadurch werden die Tiere aber leider meist erheblich gestört und treten die Flucht an. Die locker angelegten Gänge von Ameisen fallen dabei leicht zusammen und die Ameisen beginnen ihre Larven und Kokons eilends davonzutragen.

Der Beobachtungsstein besteht aus einer wärmespeichernden Holzbetonplatte, die in einem Metallrahmen liegt. Und unter dem Stein ist eine durchsichtige, leichten Lichtschutz bietende Acrylplatte, durch die dann die Bodenlebewesen beobachtet werden können.

Wie störungsfrei das wirklich vonstatten geht, bin ich ja mal gespannt. vielleicht hören wir ja wieder von der Schule oder ich fahre mal vorbei und gucke mir das an- selber ausprobiert habe ich so einen Stein nämlich noch nicht.

Hier lege ich den Stein in die Kräuterspirale auf dem Schulhof.

Beobachtungsstein

Anschließend gingen wir mit den Kindern rein und zum theoretischen Teil über. Die Kinder haben mir ganz schön Löcher in den Bauch gefragt!

Theorie

Dann haben wir alle „Ameisentheater“ gespielt: nach der Ameisenhochzeit (für die Rolle einer „Ameisenprinzessin“ gab es viel mehr Begeisterung als für den männlichen Gegenpart…aber ein Junge erbarmte sich dann doch!) war ich so eine Art „Arbeitsamt“ für Ameisen und hatte eine Menge Jobs zu verteilen. Von den „Weckerinnen“ im Frühling über die „Blattlausmelkerinnen“ im Sommer bis zu den „Trägerinnen“, wenn das ganze Ameisenvolk mal umziehen muss, gab es für jedes Kind mehr als genug zu tun!

Also: es wäre sehr schön, von der Grundschule Etzhorn zu hören, wie alles im Laufe des Sommers besiedelt wird!